Die 5 wichtigsten Ayurveda Grundlagen – auf einen Blick

Karin Müller

“Wie, du kochst ayurvedisch? ”Isst du auch noch normal?” “Ist das nicht so ein Hokuspokus aus Indien oder Sri Lanka?” “Hat es etwas mit der grünen Pflanze Aloe Vera zu tun?”Diese oder ähnliche Fragen sind mir schon des Öfteren auf meinem Ayurveda-Weg begegnet. Daher schreibe ich diesen Blog speziell für Anfänger, Ayurveda einfach und im Grundsatz erklärt.

Ayur = ist ein Wort aus dem “Sanskrit” (eine alte indische Sprache, mit deren Inhalte man es niedergeschrieben hat) bedeutet übersetzt: Leben

Veda = ebenfalls ein Wort aus dem “Sanskrit”: Wissen

Also wörtlich übersetzt das Wissen vom Leben oder die Wissenschaft vom Leben. Sie umfasst eine Menge Grundlagen über eine gesunde Lebensweise und das Heilen und Vorbeugen von Krankheiten, im Hinblick ganzheitlicher Betrachtungsweise in Bezug zur Natur, d.h. nicht nur der Körper soll Heilung erfahren, sondern auch der Geist und die Seele.

Ähnlich dem Zitat:  “Ein gesunder Geist, in einem gesunden Körper!” (Juvenal)

Nun erkläre ich dir, worauf es in erster Linie ankommt und warum das überall auf der Welt funktioniert, auch bei dir.

 

Ayurveda Grundlage Nr. 1: Fünf Elemente

Die fünf Elemente (die wir übrigens direkt vor unserer Haustür finden) egal wo wir sind:

Der Ayurveda basiert auf der Annahme, dass alles in der Natur aus fünf Elementen besteht: Erde, Wasser, Feuer, Luft und Raum.

Jedes Element zeigt sich durch bestimmte Qualitäten im Körper, in unserem Geist und in jeder Materie dieser Erde. Und jedem Element sind gewisse Eigenschaften zugeordnet. Zum Beispiel sind Luft und Raum kühl und leicht, Feuer heiß und scharf, Erde und Wasser schwer und feucht.

Ayurveda Grundlage Nr. 2: Balance und Disbalance

“Solange wir nicht in Harmonie mit der Natur und unserer Verfassung leben, können wir nicht erwarten, dass wir wirklich geheilt sind, Ayurveda gibt uns die Mittel” (D. Frawley) 

Jede Materie, jedes Lebewesen stammt aus der Natur und somit wirken auch alle Funktionen deines Körpers und deines Geistes mit den Eigenschaften der Elemente in dir. Jeder Mensch wird mit einer individuellen Grundkonstitution (Dosha) geboren, die sogenannte Urnatur. Durch äußerliche Faktoren, den Tages- und Jahreszeiten, den unterschiedlichen Lebensstilen und in den unterschiedlichen Lebensphasen geraten sie häufig jedoch aus dem Gleichgewicht. Dann verursachen sie Probleme, sowohl auf der körperlichen als auch auf der geistigen Ebene.

Die ayurvedische Ernährung nutzt diese Elemente und deren Eigenschaften, um das innere Gleichgewicht zu fördern, nach dem Prinzip:

    Gleiches verstärkt Gleiches – Gegensätzliches gleicht aus.

Ayurveda Grundlage Nr. 3:  das Verdauungsfeuer

Im Ayurveda ist Ernährung eine der wichtigsten Säulen für unsere Gesundheit. Täglich versorgen wir unseren Körper mit Nährstoffen, um gesund und ausgeglichen zu bleiben. Ziel ist es, uns, den Körper, aber auch unseren Geist wieder in Einklang zur Natur zu bringen.

Die Verdauungskraft (Agni) spielt dabei eine zentrale Rolle. 

Das Motto lautet: “Du bist, was du verdaust.” Es geht nicht nur um die Auswahl gesunder Lebensmittel, sondern auch um eine gute Verdauung und Stoffwechsel, damit alle Nährstoffe optimal aufgenommen werden und so wenig wie möglich, auf Dauer, belastende Rückstände (Ama) in unserem Körper bleiben.

Und da Verdauung immer ein Umsetzung/Transformationsprozess ist, bedeutet es auch, dass dafür Energie benötigt wird, um die “Maschinerie” in Gang zu setzen. 

Daher ist es wichtig, mit möglichst wenig Kraftaufwand den Verdauungsprozess anzuregen. Und das funktioniert in erster Linie mit der Ernährung und zwar in Form von frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln in gekochter Form, in moderater Menge und regelmäßigen Abständen. Wie ein Uhrwerk im gleichen Takt.

Ayurveda Grundlage Nr. 4: Die (Typgerechte) Ernährung

Gerne neigen wir Menschen dazu, uns in eine “gewisse Schublade” einzuordnen und möglichst nicht über den “Tellerrand” zu schauen. Denn viele meinen, wenn ich in diese Schublade gehöre, dann darf ich doch nicht …das oder das. Das passt doch nicht in meine Typisierung/Kategorie. Das ist im Ayurveda völlig anders, denn “alles kann nichts muss”. Es geht letztendlich immer um Balance und Dysbalance.

Im Grunde genommen brauchst du nicht mal deinen Typ wissen, um dich ayurvedisch zu ernähren und zu leben. 

Denn die Elemente geben es uns vor. Der einfachheit halber hat der Ayurveda die 5 Elemente zu drei unterschiedlichen Menschentypen mit entsprechenden Wirkprinzipien zusammengefasst:

  1. Transformations/Umsetzung Prinzip:  Element: Feuer und Wasser   

Typ oder Dosha oder Konstitution genannt: Pitta

  • Stabilität/Strukturprinzip: Element: Erde und Wasser

Bioenergie oder Dosha oder Konstitution genannt: Kapha

  • Bewegungs/Transport Prinzip: Element Luft und Raum

Bioenergie oder Dosha oder Konstitution genannt: Vata

Jede dieser Energien wirkt auf uns, durch die spezifischen Eigenschaften, die einer Konstitution zugeordnet werden, können wir uns in dem ein oder anderen Typenmodell mehr oder weniger wiederfinden. 

Ayurveda Grundlage Nr. 5: die sechs Geschmacksrichtungen

Auch die sechs Geschmacksrichtungen (süß, sauer, salzig, scharf, bitter und zusammenziehend), die wir von verschiedenen Lebensmitteln, Kräutern, Gewürzen, Getränken kennen, sind ebenfalls mit den Elementen kombiniert. Dementsprechend sind die sechs Geschmäcker im Ayurveda auch eng mit den Doshas verbunden. 

Daher empfiehlt die traditionelle Lehre vom guten und gesunden Leben auch, dass alle Geschmäcker in einer Mahlzeit enthalten sein sollten. Ist das so, erleben wir nach den Mahlzeiten ein ausgeglichenes und zufriedenes Gefühl, da alle drei Prinzipien der Bioenergien in uns wirken. 

Hier ein Beispiel für ein Gericht einer meiner leckeren und wohltuenden Tridosha Rezepten aus meiner Kostbar (tri=drei; dosha=alle typen) mit allen sechs Geschmäckern:

gebackener Chicoreé mit Ziegenkäse Granatapfel-Walnuss Topping

Zutaten: 4 Personen, ca. 30 Minuten, für alle Doshas wohltuend

  • 4 ganze Chicoreé  (bitter)
  • 200 Gramm Ziegenfrischkäse, optional Kuh-oder Schafskäse (sauer, zusammenziehend)
  • 4 EL Granatapfelkerne (zusammenziehend)
  • 50 Gramm Walnüsse (bitter)
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 EL Ahornsirup (süß)
  • 1 gestrichener TL Paprika rosenscharf, optional 1/4 TL Cayennepfeffer oder Chilipulver (scharf)
  • Salz und Pfeffer (salzig/scharf)

Zubereitung:

  • Den Ofen auf 150 Grad Umluft vorheizen. Die Welken Blätter vom Chicoreé entfernen, waschen und halbieren. Die Chicoreé-Hälften in eine Auflaufform legen und mit Olivenöl, Ahornsirup, Paprika, Salz und Pfeffer marinieren. Für 20 Minuten im Ofen backen.
  • 5 Minuten vor Ende den Ziegenkäse und die Walnüsse darüber geben und kurz mit backen.
  • Den Granatapfel entkernen, die Walnüsse grob hacken. Wenn der Chicoreé fertig ist, diesen aus dem Ofen holen und mit Granatapfel dekorieren. Pro Person ein ganzer Chicoreé, bzw. 2 Hälften.

Extra Tipp: 

Die Vorspeise kann super vorbereitet werden.

Den Granatapfel könnt ihr schon einen Tag oder ein paar Stunden vorher entkernen.

Den Chicoreé ein paar Stunden vorher vorbereiten und in den Kühlschrank stellen. Dann vor deiner Mahlzeit einfach in den vorgeheizten Ofen schieben.

Je nach Größe des Gemüses reicht bei einem mehrgängigen Menü auch eine Hälfte pro Person.

Viel Freude beim Nachkochen und probieren. Schreib mir bei Instagram oder über meine Website.

Die ayurvedische Heilkunst ist ein absolutes Kulturgut unserer Zeit, für eine gesunde Lebensweise für jeden, zeitlos, undogmatisch und überall lebbar. Eine Ernährungs- und Lebensweise für Umdenker, Veränderungsanschubser, Neugierige, Gesundheits(Bewusste) und für jeden dieses Planeten – denn wir alle sind ein Teil davon. 

Schenk dir kostbare Momente.

Alles (ist) Liebe.
Karin 

Karin Müller
Hardtweg 3
57462 Olpe
Deutschland

Telefon: +49 171 7028650
E-Mail: info@kostbar-ayurveda.de

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